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Festzeit.ch Forum » Sonstiges » Gedichte

Autor Beitrag
NurSiex3Sa 4.9.10, 18:43
Hallo Zusammen
Mich würde es interesieren was ihr für lieblings Gedichte/Sprüche habt oder welches ihr mögt.

Meine sind:

SO wie wir beide sind,
wären die anderen gerne.

Stolze Mädchen zeigen ihr Lächeln und nicht ihre Brüste!

Liebst du die Schönheit,
dann lieb mich nicht,
denn es gibt andere Mädchen,
die sind viel schöner als ich!

Liebst du Reichtum,
dann lieb mich nicht,
denn es gibt andere Mädchen,
die sind viel reicher als ich!

Liebst du aber die Liebe,
dann liebe nur mich,
denn es gibt kein Mädchen,
dass dich so liebt wie ich!
1 mal bearbeitet, zuletzt Sa 4.9.10, 18:58
Sl4yerSa 4.9.10, 18:57
"Was sagt sie uns für Unsinn vor?
Es wird mir gleich der Kopf zerbrechen.
Mich dünkt, ich hör ein ganzes Chor
Von hunderttausend Narren sprechen."

Isch us "Faust" vo Goethe.. Kei ahnig wiso, aber dä Satz/die Passage gfallt mir eifach ^^


lg
phallusimpudicusSa 4.9.10, 21:44
T Ballade "Die Bürgschaft" vom Schiller het's mr ato^^

Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich
Damon*), den Dolch im Gewande:
Ihn schlugen die Häscher in Bande,
"Was wolltest du mit dem Dolche? sprich!"
Entgegnet ihm finster der Wüterich.
"Die Stadt vom Tyrannen befreien!"
"Das sollst du am Kreuze bereuen."

"Ich bin", spricht jener, "zu sterben bereit
Und bitte nicht um mein Leben:
Doch willst du Gnade mir geben,
Ich flehe dich um drei Tage Zeit,
Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit;
Ich lasse den Freund dir als Bürgen,
Ihn magst du, entrinn' ich, erwürgen."

Da lächelt der König mit arger List
Und spricht nach kurzem Bedenken:
"Drei Tage will ich dir schenken;
Doch wisse, wenn sie verstrichen, die Frist,
Eh' du zurück mir gegeben bist,
So muß er statt deiner erblassen,
Doch dir ist die Strafe erlassen."

Und er kommt zum Freunde: "Der König gebeut,
Daß ich am Kreuz mit dem Leben
Bezahle das frevelnde Streben.
Doch will er mir gönnen drei Tage Zeit,
Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit;
So bleib du dem König zum Pfande,
Bis ich komme zu lösen die Bande."

Und schweigend umarmt ihn der treue Freund
Und liefert sich aus dem Tyrannen;
Der andere ziehet von dannen.
Und ehe das dritte Morgenrot scheint,
Hat er schnell mit dem Gatten die Schwester vereint,
Eilt heim mit sorgender Seele,
Damit er die Frist nicht verfehle.

Da gießt unendlicher Regen herab,
Von den Bergen stürzen die Quellen,
Und die Bäche, die Ströme schwellen.
Und er kommt ans Ufer mit wanderndem Stab,
Da reißet die Brücke der Strudel hinab,
Und donnernd sprengen die Wogen
Des Gewölbes krachenden Bogen.

Und trostlos irrt er an Ufers Rand:
Wie weit er auch spähet und blicket
Und die Stimme, die rufende, schicket.
Da stößet kein Nachen vom sichern Strand,
Der ihn setze an das gewünschte Land,
Kein Schiffer lenket die Fähre,
Und der wilde Strom wird zum Meere.

Da sinkt er ans Ufer und weint und fleht,
Die Hände zum Zeus erhoben:
"O hemme des Stromes Toben!
Es eilen die Stunden, im Mittag steht
Die Sonne, und wenn sie niedergeht
Und ich kann die Stadt nicht erreichen,
So muß der Freund mir erbleichen."

Doch wachsend erneut sich des Stromes Wut,
Und Welle auf Welle zerrinnet,
Und Stunde an Stunde entrinnet.
Da treibt ihn die Angst, da faßt er sich Mut
Und wirft sich hinein in die brausende Flut
Und teilt mit gewaltigen Armen
Den Strom, und ein Gott hat Erbarmen.

Und gewinnt das Ufer und eilet fort
Und danket dem rettenden Gotte;
Da stürzet die raubende Rotte
Hervor aus des Waldes nächtlichem Ort,
Den Pfad ihm sperrend, und schnaubet Mord
Und hemmet des Wanderers Eile
Mit drohend geschwungener Keule.

"Was wollt ihr?" ruft er vor Schrecken bleich,
"Ich habe nichts als mein Leben,
Das muß ich dem Könige geben!"
Und entreißt die Keule dem nächsten gleich:
"Um des Freundes willen erbarmet euch!"
Und drei mit gewaltigen Streichen
Erlegt er, die andern entweichen.

Und die Sonne versendet glühenden Brand,
Und von der unendlichen Mühe
Ermattet sinken die Kniee.
"O hast du mich gnädig aus Räubershand,
Aus dem Strom mich gerettet ans heilige Land,
Und soll hier verschmachtend verderben,
Und der Freund mir, der liebende, sterben!"

Und horch! da sprudelt es silberhell,
Ganz nahe, wie rieselndes Rauschen,
Und stille hält er, zu lauschen;
Und sieh, aus dem Felsen, geschwätzig, schnell,
Springt murmelnd hervor ein lebendiger Quell,
Und freudig bückt er sich nieder
Und erfrischet die brennenden Glieder.

Und die Sonne blickt durch der Zweige Grün
Und malt auf den glänzenden Matten
Der Bäume gigantische Schatten;
Und zwei Wanderer sieht er die Straße ziehn,
Will eilenden Laufes vorüber fliehn,
Da hört er die Worte sie sagen:
"Jetzt wird er ans Kreuz geschlagen."

Und die Angst beflügelt den eilenden Fuß,
Ihn jagen der Sorge Qualen;
Da schimmern in Abendrots Strahlen
Von ferne die Zinnen von Syrakus,
Und entgegen kommt ihm Philostratus,
Des Hauses redlicher Hüter,
Der erkennet entsetzt den Gebieter:

"Zurück! du rettest den Freund nicht mehr,
So rette das eigene Leben!
Den Tod erleidet er eben.
Von Stunde zu Stunde gewartet' er
Mit hoffender Seele der Wiederkehr,
Ihm konnte den mutigen Glauben
Der Hohn des Tyrannen nicht rauben."

"Und ist es zu spät, und kann ich ihm nicht,
Ein Retter, willkommen erscheinen,
So soll mich der Tod ihm vereinen.
Des rühme der blut'ge Tyrann sich nicht,
Daß der Freund dem Freunde gebrochen die Pflicht,
Er schlachte der Opfer zweie
Und glaube an Liebe und Treue!"

Und die Sonne geht unter, da steht er am Tor,
Und sieht das Kreuz schon erhöhet,
Das die Menge gaffend umstehet;
An dem Seile schon zieht man den Freund empor,
Da zertrennt er gewaltig den dichten Chor:
"Mich, Henker", ruft er, "erwürget!
Da bin ich, für den er gebürget!"

Und Erstaunen ergreifet das Volk umher,
In den Armen liegen sich beide
Und weinen vor Schmerzen und Freude.
Da sieht man kein Auge tränenleer,
Und zum Könige bringt man die Wundermär';
Der fühlt ein menschliches Rühren,
Läßt schnell vor den Thron sie führen,

Und blicket sie lange verwundert an.
Drauf spricht er: "Es ist euch gelungen,
Ihr habt das Herz mir bezwungen;
Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn -
So nehmet auch mich zum Genossen an:
Ich sei, gewährt mir die Bitte,
In eurem Bunde der Dritte!"
ChaosEngineSa 4.9.10, 22:02
Ihr fürchtet mich?
Ihr fürchtet den gespannten Bogen?
Wehe, es könnte Einer seinen Pfeil darauf legen!

Ach, meine Freunde?
Wohin ist, was man gut hieß!
Wohin sind alle 'Guten'!
Wohin, wohin ist die Unschuld aller dieser Lügen!

Die einst den Menschen schauten
so sehr Gott als Bock

Der Dichter, der lügen kann
wissentlich, willentlich
Der kann allein Wahrheit reden

'Der Mensch ist böse'
so sprachen noch alle Weisesten —
mir zum Troste.

sündlich-gesund und schön
gleich buntgefleckten Raubthieren

wer gleich Katzen und Räubern
in der Wildniß heimisch ist,
und durch Fenster springt

was still starr kalt glatt macht,
was zum Bilde und zur Säule macht,
was man vor Tempeln aufstellt,
zur Schau aufstellt
...Tugend?

steht er röther schlechter That sich schämend.



Friedrich Wilhelm Nietzsche († 25. August 1900)
AntiheldSa 4.9.10, 22:14
"Wer darf das Kind beim rechten Namen nennen?
Die wenigen, die was davon erkannt,
Die töricht gnug ihr volles Herz nicht wahrten,
Dem Pöbel ihr Gefühl, ihr Schauen offenbarten,
Hat man von je gekreuzigt und verbrannt." - Faust I, Vers 589 ff.
Johann Wolfgang von Goethe
Sl4yerDo 9.9.10, 00:07
Isch zwar uf änglisch und bitz z lang für e Spruch, aber ich find die Gschicht no toll.


The Starfish
Ka Hôkû Kai
[kah HOH' KOO' kai]

Once upon a time, there was a wise kupuna (elder),
who went to the sea to contemplate.
One day, while walking along the shore,
the kupuna looked down the beach,
and saw a gracefully dancing
human figure.

The kupuna wondered out loud,
"Who would so joyfully greet this day with hula?"
and began to walk faster to catch up.

Getting closer,
the kupuna saw that the dancer was a keiki (child),
who was not dancing at all.
The keiki was reaching down to the sand to pick up something,
and was very gently throwing it into the sea.

The kupuna called out to the keiki,
"Aloha! What are you doing?"

The keiki paused, looked up and replied,
"Throwing starfish into the sea."

Surprised, the kupuna sputtered,
"I...I guess I should have asked,
WHY are you throwing starfish into the sea?"

The keiki smiled brightly, pointed upward and,
with exquisite simplicity, replied,
"The sun is up, the tide is going out.
If I don't throw them in, they will die."

"But, don't you realize, " asked the kupuna,
"that there are miles and miles of beach
and starfish all along it?
You can't possibly make a difference!"

The keiki listened politely.
Then bent down, picked up another starfish,
threw it gently into the sea, just beyond the breaking waves,
and exuberantly declared,
"It made a difference for that one."
VerhaltensoriginellSa 17.3.12, 12:28
Dunkel war's, der Mond schien helle,
Schneebedeckt die grüne Flur,
Als ein Auto blitzesschnelle
Langsam um die Ecke fuhr.

Drinnen saßen stehend Leute
Schweigend ins Gespräch vertieft,
Als ein totgeschossner Hase
Auf der Sandbank Schlittschuh lief.

Und der Wagen fuhr im Trabe
Rückwärts einen Berg hinauf.
Droben zog ein alter Rabe
Grade eine Turmuhr auf.

Ringsumher herrscht tiefes Schweigen
Und mit fürchterlichem Krach
Spielen in des Grases Zweigen
Zwei Kamele lautlos Schach.

Und auf einer roten Bank,
Die blau angestrichen war
Saß ein blondgelockter Jüngling
Mit kohlrabenschwarzem Haar.

Neben ihm 'ne alte Schachtel,
Zählte kaum erst sechzehn Jahr,
Und sie aß ein Butterbrot,
Das mit Schmalz bestrichen war.

Oben auf dem Apfelbaume,
Der sehr süße Birnen trug,
Hing des Frühlings letzte Pflaume
Und an Nüssen noch genug.

Von der regennassen Straße
Wirbelte der Staub empor.
Und ein Junge bei der Hitze
Mächtig an den Ohren fror.

Beide Hände in den Taschen
Hielt er sich die Augen zu.
Denn er konnte nicht ertragen,
Wie nach Veilchen roch die Kuh.

Und zwei Fische liefen munter
Durch das blaue Kornfeld hin.
Endlich ging die Sonne unter
Und der graue Tag erschien.

Dies Gedicht schrieb Wolfgang Goethe
Abends in der Morgenröte,
Als er auf dem Nachttopf saß
Und seine Morgenzeitung las.

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