baz.ch Newsticker
11:37
Sonstiges
Posse um 500-Rubel-Schein: Abstimmung über neue Banknote in Russland abgebrochen ? wegen Manipulationen
11:25
Sonstiges
Noah Dettwiler: Schweizer Moto3-Pilot hatte nach Crash mehrere Herzstillstände
11:21
Schweiz
Die besten Fotos: Wildlife Photographer of the Year: Dr Schnäller isch dr Gschwinder ? auch im Tierreich
11:19
Sonstiges
Bildkolumne Schnappschuss: Steffi Graf und Andre Agassi: Eine der schönsten Liebesgeschichten überhaupt
11:17
Schweiz
Teure Überversorgung: Streichung von unnötigen Vitamin-D-Tests zeigt, wie Gesundheitskosten eingespart werden können
11:14
Sonstiges
Der vergessene Krieg von Myanmar: Nwey Nwey hatte eine eigene Firma, jetzt kämpft sie im Dschungel gegen die Militärjunta
10:48
Sonstiges
Kauf der Weissen Arena: Mit Flims sagt auch die dritte Gemeinde Ja zur Übernahme des Skigebiets
10:08
Sonstiges
Gestohlene Juwelen: Louvre-Einbruch: Französische Polizei fasst zwei Verdächtige
09:45
Sonstiges
Ironman-Europameiste rin: Freispruch für Schweizer Triathletin: Sex verursachte Dopingverdacht
09:38
Schweiz
Editorial zum Streit um Gaza: Ist die Hilfe für 7 Kinder mehr als ein Alibi?
09:08
Sonstiges
Regierungsratswahlen Baselland: ­FDP, SVP oder GLP ? wer holt sich den Sitz von Monica Gschwind?
08:40
Sonstiges
Liebes-Outing: Katy Perry und Justin Trudeau halten Händchen in Paris
08:29
Sonstiges
Formel 1 in Mexiko: Norris holt sich die Pole ? Piastri und Verstappen schwächeln
07:13
Sonstiges
Basler Psychologin erlebte Burn-out: «Ich sass vor Patienten und dachte: Es geht mir genauso schlecht wie ihnen»
07:07
Sonstiges
Badrans #Korrigendum: Staatspolitische Misere bei Tempo 30
passwort vergessen - registrieren

Festzeit.ch Forum » Sport » Mutige Family

Autor Beitrag
PetitJackBauerSo 3.12.06, 14:47
Wer sich selber lustig findet, macht sich über GC-Fans lustig. Dabei zeigen genau die, was Klubtreue wirklich heisst.

Die Schweizer Fussballlandschaft ist erfreulich vielseitig. Da haben wir Basel, wo eine Stadt und ihre Umgebung vollkommen vorbehaltlos und in einzigartiger Weise hinter ihrem Verein stehen. Wir haben St. Gallen, wo der Stadtklub sinnstiftend ist für eine ganze Region bis weit ins Rheintal und sich die Hingabe für den FCSG selbst in Krisenzeiten in einer Art manifestiert, die Gästefans beeindruckt. Wir haben den FC Aarau mit seinem Schrebergarten-Charme und dem bezaubernden Brügglifeld, das hoffentlich nie abgerissen wird. Wir haben den FC Zürich mit seinem seltsamen Präsidenten und einem Anhang, der das sonderbarste und stimmungstötendste Stadion der Welt zu beleben vermag. Wir haben Bern, wo wieder etwas entstanden ist rund um den BSC YB und alle gespannt darauf warten, was nächstes Jahr passiert. Und wir haben Genf, Neuchâtel, Thun und Wil, die allesamt etwas zu bieten haben, ausser Geld. In ihrem Facettenreichtum verdient die Superleague ihren Namen. Und doch gibt es diesen einen Punkt, der allen gemeinsam ist und der alle vereint: Man findet GC Scheisse. Das kann man ja auch verstehen, bis zu einem gewissen Grad. Immer diese Verflechtungen mit der Hochfinanz, fast immer dieser Erfolg, immer dieses abgehobene Gehabe der Chefetage, immer zuviel Gel in den Haaren der Spieler und Event-Manager. Und immer diese dummen PR-Aktionen ; das alles macht einen Verein nicht wirklich anmächelig. Interessanterweise zielt der Spott der Gegner aber nicht darauf, sondern auf die Fans. Sie sind Zielscheibe für all die pauschale Abscheu, die dem Grasshopper Club of Zürich entgegengebracht wird. Das ist dumm. Und die GC-Fans haben es nicht verdient. Denn sie beweisen Mut. Viel mehr Mut als alle anderen Fans zusammen.
Nehmen wir die Stadt Zürich : Was passiert denn, wenn der FCZ mal wieder mehr als ein Spiel in Serie gewinnt ? Alle, wirklich alle sind plötzlich und waren schon immer FCZ-Fans. Die Stadt an der Limmat, eine einzige Südkurve. Der Tages-Anzeiger glänzt seit Jahren jeden Samstag mit der Rubrik des armen « Kroll », einem (meist leidenden) FCZ-Anhänger, der von seinem Leben rund um den Letzigrund berichtet. Erscheinen im Kulturteil der Tageszeitung Berichte zum Fussball, stecken in neun von zehn Fällen FCZ-Fans dahinter. Auf der Redaktion des Tagi gibt es durchaus auch GC-Fans, doch hüten die sich, jemals dazu zu stehen.
PetitJackBauerSo 3.12.06, 14:48
Denn sie wissen um den Spott.
Ähnliches bei der NZZ : Wenn Journalisten mal was Abseitiges schreiben dürfen mit etwas Humor drin, waren sie meist im Letzigrund unterwegs, vielleicht noch im Hallenstadion. Im Hardturm sicher nie. Geht die NZZ bei GC (oder beim GC, in diesem Fall) mal etwas tiefer, so meist in Form einer Schelte. Leichtes, Nettes, Witziges aus den Hardturm-Katakomben war seit Jahren nicht mehr zu lesen. Beim Fussvolk dasselbe. In welcher Bar hängt denn schon ein GC-Wimpel ? Sein Mobiliar kann sich ein Wirt ja auch selber zertrümmern, wenn er Lust hat. In Zürich ist man FCZ-Fan. Und findet es super. Weil es ja alle andern auch sind. Weil man es eben ist. Schon immer war. Weil es cool ist. Stadtklub. Arbeiterklub. Subkultur. All das. FCZ eben. Sicher nicht GC.Es braucht kein Gramm Mut, FCZ-Fan zu sein, wenn alle andern es auch sind, wenn die ganze Stadt es ist. Es braucht aber sehr viel Mut, zu GC zu stehen, wenn man weiss, dass das ungefähr das Uncoolste ist, was man sich zwischen Aare und Töss aussuchen kann. All jenen, die als Kind GC-Fans werden, später merken, wie unpopulär das ist, aber trotzdem GC-Fans bleiben, all jenen gebührt grösster Respekt. Schliesslich gilt lebenslange Klubtreue in Fan-Kreisen noch immer als das höchste Gut. Oder was soll in den Augen all der GC-Hasser ein 15-Jähriger machen, der mit GC aufgewachsen ist? FCB-Fan werden ?
Überhaupt : Was wird den GC-Fans denn vorgeworfen ? Dass sie Kinder seien, zum Beispiel, dass in ihrer Kurve alle noch zur Schule gingen. Na und ? Abgesehen davon, dass in manch anderer Kurve sich auch noch nicht alle Protagonisten täglich rasieren müssen, wäre mir neu, dass Jungsein etwas Anrüchiges ist. Dann das Stimmungs-Argument : GC-Fans hört man nicht, in ihrer Kurve ist nichts los, heisst es. Tatsächlich ? Für die 90er-Jahre mag das zutreffend gewesen sein, auswärts vor allem. Doch heute ? Es wäre einmal sehr gründlich abzuchecken, vor wem ausser Basel sich die Hoppers wirklich verstecken müssen, was den Support ihrer Mannschaft angeht. Bleibt der beliebteste Vorwurf an die GC-Gemeinde, jener des Nobelklubs, der sich mit Bonzen-Geldern alimentiert und in dessen Logen Cüpli serviert werden. Fans des FC Aarau oder des FC Thun kann man die Freude lassen, in dieser Weise über GC herzuziehen, so sie denn das Bedürfnis dazu haben. Aber Baslern ? Oder Zürchern ? Wer ist denn nun die Frau, die seit einer Weile ein paar Promille ihres Vermögens in den FCB pumpt ? Mutter Theresa ?
PetitJackBauerSo 3.12.06, 14:48
Und hat sie ihr Geld mit harter, ehrlicher Arbeit verdient, oder haben da vielleicht auch Dinge wie Heiraten, Erben und Glück eine Rolle gespielt ? Und was die Cüpli-Logen angeht : Ist es ein Gerücht, dass im St.-Jakob-Park nicht nur Landjäger und Rivella serviert werden? Wo, wenn man genau hinsieht, findet denn tatsächlich der in den Kurven so verhasste « moderne Fussball » statt, im Hardturm oder im Joggeli ? Und der FCZ : Hat er Pfarrer Sieber als Präsidenten ? Oder einen steinreichen Mann, einen Bonzen ? Und würden im Letzigrund nicht schon seit Ewigkeiten Cüpli ausgeschenkt, so man denn Logen hätte dafür ? Und sind zur Zeit nicht gerade Pläne sich am Konkretisieren, den lang ersehnten VIP-Raum unter der Haupttribüne einzurichten, um endlich Pöbel von Prominenz zu trennen ?
Was sich GC-Fans anhören müssen, ist letztlich nur eine Sammlung all dessen, wovor sich die Fans der Gegner fürchten (FCZ) oder wovor sie die Augen verschliessen, weil es bei ihnen zuhause schon lange viel schlimmer ist (FCB). GC stand vielleicht einst tatsächlich für Abgehobenheit, Noblesse und zuviel Geld. Inzwischen ist der Klub aber nur noch Projektionsfläche für all das Unbehagen, das der heutige Fussball produziert : Man hasst Logen - und lässt es an GC aus. Man fürchtet Investoren mit viel Geld und schlimmen Ideen - und lässt es an GC aus. Man regt sich über die Amerikanisierung der Stadionatmosphäre auf - und lässt es an GC aus. Ein Glück, dass sich die GC-Fans dadurch nicht beirren lassen. Ihre Kurve wird Jahr für Jahr dichter, daheim wie auswärts, ihre Gesänge werden lauter, ihre Choreographien ein bisschen besser. Der GC-Anhang, beheimatet in einem der besten Fussballstadien der Schweiz, bereichert den Liga-Alltag. Das wissen auch die andern. Und wären sie ehrlich, sie wären froh darum. Doch sie verharren lieber in ihren uralten, längst überholten Stereotypen. Und vielleicht muss das ja auch so sein, vielleicht gehört das einfach dazu. Den GC-Fans, so scheint es, hilft es letztlich nur.

(Nur zur Klärung : Der Autor ist nicht GC-Fan, war es nie und wird es nie sein)
PetitJackBauerSo 3.12.06, 14:48
Was haltet dir vo däm Artikel?
colbSo 3.12.06, 15:23
ich chegg ehrlichgseit nit, was das mit muet z due het...
SparripsSo 3.12.06, 15:40
"Ihre Kurve wird Jahr für Jahr dichter"

ehnder sGegeteil

Als angemeldeter festzeit.ch Member kannst du Themen erstellen und auf Beiträge antworten.
 
Infos/Hilfe » ©